Mittwoch, 7. März 2012

Naechster Halt: Medewi

Nachdem wir zwei der beeindruckendsten Tempel Suedostasiens bewundert, einen Vulkan von oben begutachtet und im Endeffekt viele neue Eindruecke von Java gewonnen und interessante Bekanntschaften gemacht haben, verlassen wir die bevoelkerungsreichste Insel Indonesiens und kehren (mal wieder) auf die kleine gruene Insel Bali zurueck. Eigentlich hatten wir geplant, mal ein bisschen experimentierfreudig zu sein und auf der Strecke von Gilimanuk nach Denpasar irgendwo auszusteigen, worueber nicht viel im Lonely steht. Nachdem der Bus aber (was wir uns eigentlich haetten denken koennen) mehrere Stunden Verspaetung hat und es immer dunkler wird, halten wir die Idee doch nicht mehr fuer ganz so gut. Und so steigen wir lieber frueher aus, um nicht mitten in der Nacht irgendwo im Nirgendwo anzukommen… die Planaenderung heisst: Medewi. Darueber steht wenigstens schon mal im Reisefuehrer, dass es ein Homestay gibt. :)
Als wir ankommen, wirkt das kleine Dorf wie ausgestorben. Wir finden ein kleines, sehr familiaeres, jedoch ziemlich runtergekommenes Homestay... Dank einer sehr hilfsbereiten Frau, die anscheinend die einzige Bewohnerin Medewis ist, die sich zu dieser Zeit noch auf der Strasse aufhaelt. Sie laeuft irgendwo hinter die Herberge und kommt einige Minuten spaeter mit der schlaefrigen Besitzerin im Schlepptau zurueck, die uns in Zeitlupe, aber mit einem sehr netten Laecheln auf den Lippen, zum Zimmer bringt.
Als wir am naechsten Tag aufstehen, entpuppt sich klein Medewi als idyllisches Doerfchen:
Die einheimische Jugend sitzt am Strand herum und knackt gerade frisch vom Baum geholte Kokosnuesse, einige surfen, ein paar Kuehe stehen auf der Wiese herum, Maenner und Frauen arbeiten am Strand, ziehen ihre Fischerboote an Land, begutachten ihren Fang, flicken Netze, winken uns freundlich zu, andere doesen in der Sonne... die volle Droehnung balinesisches Landleben.
Wir lassen uns von zwei Balinesen dazu ueberreden, einen kleinen 2stuendigen Surfkurs zu machen - aber natuerlich nicht, ohne vorher ordentlich zu verhandeln... unsere erste richtige Surfstunde!! Juhu! Da wir uns super mit den beiden verstehen, wird die Zeit am Ende nicht mehr ganz so genau genommen und wir bleiben den halben Nachmittag im Wasser. Was sich spaeter jedoch als Fehler entpuppen soll, zusammen mit der Tatsache, dass wir, da der Himmel bewoelkt ist und die Sonne den ganzen Tag ueber nicht rauskommt, uns nicht mit Sunscreen eincremen. Denn: wir holen uns beide einen fetten Sonnenbrand. Und so kommt es, dass wir einige Stunden spaeter, nachdem die Surfeuphorie verflogen ist, jammernd mit dem Ventilator auf hoechster Stufe in unserem kleinen muffigen Homestayzimmer herumliegen und uns nicht mehr bewegen koennen bzw. wollen.
Fazit: Der (Sonnen-)Schein truegt! (Aber: Fazit 2: Surfen ist geil!)




Sonntag, 4. März 2012

Travelling in Java


Heute stehen wir relativ frueh auf, um frisch und munter in einen langweiligen, unspektakulaeren Tag zu starten. Der Plan fuer heute: den ganzen Tag in einem kleinen stickigen Touribus unterwegs zu sein und zu schwitzen ohne Ende... jippie! Im Bus lernen wir aber ganz nette Leute kennen, die ebenfalls - was ein Zufall - auf dem Weg zum Bromo sind - einem....Vulkan - und so vergeht die Fahrt schneller als gedacht. Gegen Abend gehts irgendwann eine kurvenreiche Strasse bergaufwaerts. Mit einbrechender Dunkelheit und steigenden Hoehenmetern sinkt die Temperatur rapide und so sind wir, als wir ankommen, zu nichts anderem mehr faehig als uns mit allen Decken, die wir finden koennen, ins warme Bett zu kuscheln. Und sowieso muessen wir extrem frueh raus... Um sage und schreibe 3 Uhr am naechsten Morgen klingelt unser Wecker. Da wir nicht wirklich auf derartig niedrige Temperaturen eingestellt sind, ziehen wir so gut wie alles an, was unser Backpack hergibt und stapfen mit leicht eingeschraenkter Bewegungsfreiheit und noch im Halbschlaf aber voller Motivation los. Die anderen Touris werden sich in 2 Stunden gemaechlich aus den Betten erheben und sich auf den Berg gegenueber vom Bromo kutschieren lassen, um dort puenktlich den Sonnenuntergang zu bewundern. Wir hingegen haben uns dazu entschlossen, eine morgentliche Wanderung zum Aussichtspunkt zu machen und somit muessen wir frueh los, um rechtzeitig anzukommen. Nur Michael, ein Deutscher, schliesst sich uns an. Da wir alle auf mysterioese Weise in den letzten Tagen einen ploetzlichen Taschenlampenverlust bzw. -defekt erlitten haben und es keine Laternen oder sonstiges gibt, tappen wir in voelliger Dunkelheit. "Orientiert euch einfach an dem roten Licht", meint ein Einheimischer, der uns noch ein Stueck Richtung Bergaufstieg mitnimmt. Und so wandern wir entschlossen ueber Stock und Stein in Richtung eines kleinen roten Lichts, das sich irgendwo auf halber Strecke befinden muss... Als es am Horizont langsam heller wird, haben wir schon eine grosse Strecke zurueckgelegt (ohne uns zu verlaufen) und es bietet sich uns ein wunderschoener Blick ins Tal, in dem noch traege der Fruehnebel haengt. Je heller es wird, desto mehr Einheimische duesen mit Rollern an uns vorbei, um auf die letzten Meter Essens- und Getraenkestaende aufzubauen, Touris werden in Jeeps an uns vorbeitransportiert und auch einige Pferde traben den steilen Berg neben uns bergaufwaerts, damit einige Leute noch die letzten Meter vom Jeep zum Aussichtspunkt reiten koennen. Als wir oben ankommen, steht schon die ganze Aussichtsplattform voll wartender Touris, ausgeruestet mit Tee, Kaffee, Fruehstueck und Kamera.
Leider huellt sich der Aussichtspunkt teilweise in dichte Wolken und auch die Sonne geht heimlich irgendwo hinter einer dicken Wolkenschicht auf. Aber trotzdem ist der Blick auf den Bromo, wenn dann mal die Wolkenwand aufreisst, beeindruckend.... jedenfalls nachdem wir ihn als den Bromo identifiziert haben. Denn der kleine Vulkan wirkt im Vergleich zu den anderen Bergen ringsherum relativ… klein. Und er raucht nicht, wodurch er ein bisschen tot aussieht.
Aber trotzdem sind schoene Fotos entstanden... siehe Fotos J (die bald kommen werden hehe)
Auch der Abstieg gestaltet sich als super schoen. Die Aussicht ist toll und die Einheimischen, die wir auf dem Weg nach unten treffen, sehr nett, auch wenn natuerlich keiner Englisch spricht. Am Wegesrand arbeiten Maenner, Frauen, sowie Kinder auf den kleinen Feldern, die teilweise echt steil am Abhang liegen. Uns faellt auf, dass der Boden hier extrem fruchtbar sein muss, denn alles was waechst ist echt riesig.
Obwohl die Temperaturen hier sehr niedrig sind, scheint es, als haetten die Leute kaum etwas warmes anzuziehen. Joi fasst sich ein Herz und verschenkt kurzentschlossen ein Jaeckchen an ein kleines Maedchen, das uns uebergluecklich anstrahlt. Die Mutter winkt uns dankbar hinterher.