Samstag, 19. November 2011




   

Erleichtert kommen wir am Ziel des Bushmen Walks an. Unsere Bambusstoecke zur Schlangenabwehr haben wir gluecklicherweise nicht gebraucht.   (v. links: Yong Mi, Joi, Dennis)

Unsere neuen Guides

Da wir uns ja so ausfuehrlich ueber unsere alten Guides ausgelassen haben, muessen wir euch jetzt natuerlich auch die neuen vorstellen. Da waere zum einen der 28-jeahrige Tony aus Kenia. Seine Dreads sind sein ganzer Stolz und er liebt afrikanische Musik. So startet fast jeder Tag mit wunderschoener Musik (ausser sie wird von genervten Touris unterbrochen). Tony ist halb Masai, halb Kikuyu (Masai und Kikuyu sind die groessten Staemme innerhalb Kenias). Er beherrscht beide Sprachen und natuerlich auch Suaheli und Englisch und erzeahlt uns immer gerne etwas ueber die Traditionen und Kulturen der beiden Staemme. Er ist leicht verpeilt und geht alles in typisch afrikanischer Gelassenheit an. Also bloss keine Eile, auch nicht bei den Abfahrtszeiten. Er ist wahnsinnig nett und aufmerksam, gibt viele Infos und beantwortet alle Fragen ausfuehrlich. Er freut sich auch sehr, dass wir so interessiert sind, denn von den Touris fragt kaum jemand etwas. Ausser natuerlich, wann wir am naechsten Supermarkt halten und wo sich die Bar befindet. Ausserdem erweist sich Tony als unglaublich geduldiger und motivierter Suaheli-Lehrer. Dann waere da noch Prosper aus Simbabwe. Er selbst stellt sich meist mit Prosperlicious vor, was schon einiges ueber ihn aussagt. Er ist der groesste Macho ueberhaupt und flirtet alles an was weiblich ist, egal welchen Alters. Nachdem er festgestellt hat, dass er bei uns wohl auf Granit beisst, entpuppt er sich allerdings als netter Typ, mit dem man sich ganz normal unterhalten kann. Am Lagerfeuer bringt er uns sogar ein wenig Shona bei und ab da werden Tony und Prosper von uns nur noch in ihrer Landessprache gegruesst und andersherum. Und ausserdem waere da noch unser Fahrer Dennis aus Suedafrika, mit dem wir uns auch super verstehen. Er begleitet uns und Yong-Mi, unsere koreanische Mitreisende, spaeter sogar auf einen sogenannten Bushmen Walk, ein kleiner beschilderter Wanderweg etwas abseits vom Camp: Gleich zu Beginn soll sich jeder einen der bereitgestellten Bambusstoecke nehmen, um sich damit im Notfall gegen Schlangen verteidigen zu koennen. Achso, na dann! Mit einem etwas mulmigen Gefuehl machen wir uns auf den Weg. Als der Pfad immer enger und verwucherter wird, setzen wir schon jeden Fuss sehr vorsichtig auf den Boden. Und als waere das alles nicht schon genug, beginnt Dennis uns im groessten Dickicht zu erzaehlen, dass es hier sehr viele Schlangen gebe. Er selber habe auf dieser Wanderung, die er schon oefter mitgemacht hat, auch schon viele gesehen. Meist seien es giftige gewesen. Und jetzt - am spaeten Nachmittag - sei ausserdem die Zeit, in der die Schlangen aktiv werden und die Wahrscheinlichkeit am hoechsten ist, einer ueber den Weg zu laufen. Danke Dennis! Speatestens jetzt wollen alle umdrehen. Aber Dennis beruhigt uns und laeuft voraus. Wir 3 marschieren im Gaensemarsch hinterher und kommen alle heil am Ziel, einem Felsplateau, und auch wieder im Camp an. Ob Dennis uebertrieben hat? Abschliessend kann man sagen, dass wir super schoene, informative und interessante Tage mit Tony, Prosper und Dennis verbrachten. Und zu unserer Genugtuung durften wir feststellen, dass alle 3 die Touris nicht wesentlich sympathischer fanden als wir.

Sonntag, 13. November 2011

Der grosse Tag - Teil 2

Was fuer ein schoenes Fruehstueck! Aber auch etwas traurig, da es das letzte mit Fiona ist. Sie wird mit dem alten Truck und den alten Guides - dafuer aber mit einer neuen Gruppe - nach Kapstadt fahren. (Fuer alle, die's noch nicht wissen: Wir fahren nach Joburg!)
Wir geniessen die ersten Sonnenstrahlen, beschliessen, dass wir unbedingt Weihnachten zusammen verbringen muessen (d.h. bei Freunden von Fiona auf einer Farm nahe Brisbane), beobachten einen ca. 1,5m langen Waran am Zambezi-River entlang schleichen und lassen ein paar Aepfel vom Buffet fuer den kleinen Hunger mitgehen, bevor wir uns auf zum ersten Treffen mit den neuen Guides machen.
Auch drei neue Gesichter schliessen sich ab heute unserer Gruppe an: zwei Maedels aus England und ein Australier namens Nick. Nachdem Tony uns in dem ca. 30minuetigen Treffen mehr Infos ueber die naechsten paar Tage vermittelt hat, als Ryan und Juliana die ganzen letzten zwei Wochen, verfrachten wir unser Gepaeck in das Pig und los geht's Richtung Botsuana !
(Vorher druecken uns Ryan und Juliana aber noch schnell Boegen in die Hand, auf denen man seine Guides bewerten soll. Ryan besteht zwar ausdruecklich darauf, sie gleich wieder zu bekommen. Wir geben sie aber spaeter bei Tony ab. Jetzt wird uns klar, warum Ryan sich nach seinem Ausraster vor ein paar Tagen ploetzlich so ueberschwaenglich bei uns entschuldigt hat und Juliana uns gestern noch schnell einen Drink ausgeben wollte...)
Nach kurzer Zeit ueberqueren wir auch schon die Grenze nach Botsuana, indem wir mit einer kleinen einfachen Faehre ueber den Zambezi-River gebracht werden. Dabei befinden wir uns in diesem Moment quasi auf einem Vierlaendereck: es treffen sich die Grenzen Sambias, Simbabwes, Botsuanas und Namibias. Da eine riesige Fahrzeugschlange am Fluss steht und auf die Ueberfahrt wartet, fragen wir uns, ob eine Bruecke an dieser Stelle nicht sinnvoll gewesen waere. Tony erklaert uns aber, dass Mugabe, der Praesident Simbabwes, gegen eine Bruecke ist, da diese zum Teil auf simbabwischem Boden stehen wuerde. Wuerde man eine bauen, muessten die anderen Laender Abgaben an ihn bezahlen, und das will keiner.
In Botsuana geht es erstmal stundenlang ueber extrem holprige, kaputte Strassen. Wir sitzen ganz vorne neben den Guides und haben nach vorne ueber die Fahrerkabine hinweg eine tolle Aussicht. Unsere sind mit Abstand die besten Plaetze! Die aber auch kein anderer haben wollte... warum ist uns ein Raetsel! Ab und zu sitze ich (Eva) auch auf dem Beifahrersitz und unterhalte mich mit Dennis. Er kommt aus Suedafrika und arbeitet seit 6 Jahren fuer Acacia.
Spaeter am Tag erreichen wir den Campingplatz Elephant Sands, der mitten in der Steppe neben einem Wasserloch liegt. Weit und breit ist nichts als afrikanischer Busch. Wir schlagen unser Zelt auf und ich fange mit Nick und Tony an, das Abendessen zuzubereiten, waehrend sich Joi schon mal auf dem Campingplatz umschaut.