Montag, 13. Februar 2012

Prambanan

Nach dem Borubodur Tempel steht der Prambanan Tempel, einer der groessten hinduistischen Tempel, auf unserem Plan. Dort angekommen teilen wir uns mit einem australischen Paerchen einen Guide, der leider nicht so redefreudig ist und in eher bruechigem Englisch einige scheinbar auswendig gelernte Saetze von sich gibt. Die Tempelanlage ist trotzdem total beeindruckend. Ursprunglich bestand sie aus insgesamt 250 Einzeltempeln, von denen heute aber nur noch 6 stehen. Erst 2006 wurden die restaurierten Teile, durch ein Erdbeben erneut zerstoert. Durch einzelne Truemmerhaufen laesst sich aber die Groesse der Anlage noch erahnen. Aber selbst die 6 noch erhaltenen Tempel sind alle begehbar und enthalten Goetterstatuen. Alle Steine sind aufwendigst verziert und es wurde komplett ohne Moertel gearbeitet. Die riesigen Steinkloetze sind wir Legosteine aufeinander zugeschnitten. So, jetzt wollen wir euch aber auch nicht mehr weiter mit Fakten langweilen. Wer will kann ja auch noch mal bei wiki reinschauen :)

Borobudur & Prambanan - Teil 1

In Yogyakarta angekommen, nehmen wir uns erstmal ein kleines Hotel fuer umgerechnet 3 Euro. Es liegt ziemlich zentral und somit machen wir uns erstmal auf Erkundungstour durch die vielen kleinen verwinkelten Gaesschen und lassen uns mit einem Tuk Tuk zum Kraton (Sultanspalast) kutschieren. Alles ist ziemlich prunkvoll und wir erfahren ein bisschen ueber die Sultansgeschichte, jedoch auch nur ein bisschen, denn unser Guide scheint nicht sonderlich motiviert. Fuer den Fall eines unmotivierten Guides gibt es aber ja immernoch kleine Infotaefelchen.
Der Kraton wird heute noch teilweise von der Sultansfamilie bewohnt. Im Museum sieht man eine Reihe alter Bilder frueherer Sultane und deren Grossfamilien, man kann die edelsteinuebersaehten Kroenungsinsignien, Geschenke auslaendischer Staatsgaeste (wie z.B.Porzellan aus Deutschland) etc. bewundern. Im Kraton fanden auch einige Male Staatsempfaenge statt und internationale Vertreter, wie Helmut Kohl, wurden hier empfangen.
Spaeter am Tag buchen wir eine Tagestour zu den Tempeln, die der Grund dafuer sind, warum wir nach Yogya gekommen sind: Prambanan, einer der groessten hinduistischen Tempel Suedostasiens, und Borobudur, einer der groessten buddhistischen Tempel Suedostasiens.
Eine kurze Vorgeschichte dazu: Nachdem wir in Denpasar im Bali-Museum Modelle von Borobudur und Prambanan gesehen hatten und beide schon von dieser Miniausgabe der beiden Tempel so fasziniert gewesen waren, dass wir uns nur noch dachten: "WOW! Gibt es solche prachtvollen Tempel ueberhaupt noch? Und wenn ja, wo? Gibt es irgendeine Moeglichkeit, sie zu sehen?" - konnten wir nicht anders, als den Standpunkt dieser kolossalen Bauten ausfindig zu machen und kurzerhand hin zu fahren... Noch dazu kommt, dass die beiden Tempel ziemlich mittig auf der Insel liegen, und da wir eh nicht allzu viel Zeit haben, ist Yogya eigentlich das perfekte Ziel (bis zur Hauptstadt Jakarta waere es zu weit gewesen, abgesehen davon, dass es eine schreckliche Stadt sein soll). Der Plan ist also folgender: Nach Yogya fahren, beide Tempel anschauen und wieder zurueck nach Bali - und natuerlich auf dem Weg so viel sehen wie moeglich!
So kommt es also, dass wir in einem kleinen stickigen suessen Reisebuero im Zentrum Yogyakartas sitzen und eine Tagestour zu den beiden Tempeln buchen... am naechsten Tag, und zwar morgens um 4 Uhr, soll es losgehen - und wir koennen es kaum erwarten!
Mit einem Minibus werden wir zuallererst zum buddhistischen Tempel, dem Borobudur, gefahren. Auf dem Weg dorthin sehen wir einen wunderschoenen Sonnenaufgang, was leider ein bisschen den Sinn verfehlt, warum wir so frueh aufgestanden sind. In der Tourbeschreibung hiess es naemlich eigentlich: "Sonnenaufgang am Borobudur erleben"... aber was solls, trotzdem ein schoener Sonnenaufgang...
Am Borobudur angekommen, knallt die Sonne bereits vom Himmel. Wir goennen uns dort einen Guide und hoffen, dass dieser uns mehr Informationen vermitteln kann, als wir es bis jetzt von indonesischen "Guides" gewoehnt sind - und haben Glueck, denn er weiss viel und es ist wirklich interessant! Er erzaehlt uns einige Geschichten ueber die vielen Reliefs, die sich auf allen neun Stockwerken befinden und vor allem das Leben und Wirken Buddhas beschreiben.
Wie wir erwartet hatten, ist der Tempel in seiner vollen Groesse einfach nur atemberaubend.
Als wir ohne Guide noch ein bisschen herumlaufen, bekommen wir langsam das Gefuehl, von Kindern und Jugendlichen verfolgt zu werden, die fluestern und kichern, sich hinter den Stupas verstecken und heimlich mit ihren Handys und Kameras Bilder von uns knipsen. Oder bilden wir uns das alles nur ein? Aber nein - nach einiger Zeit kommt eine Frau auf uns zu, die sich als Lehrerin vorstellt und vorsichtig anfragt, ob wir mit ihrer Klasse ein paar Bilder machen koennten. Sie seien so begeistert, wir saehen aus wie Filmstars.... es dauert eine Ewigkeit, bis wir uns endlich von der Gruppe Kinder und Jugendlicher, die sich um uns herumdraengen, loesen koennen. Alle wollen ein Bild mit uns und es scheinen immer mehr zu werden... Und somit kommt es, dass wir irgendwann vom wunderschoenen Borobudur fluechten muessen, um nicht noch stundenlang in Fotoshootings verwickelt zu werden.
Beeindruckt von dieser faszinierenden Tempelanlage machen wir uns anschliessend auf den Weg zum Prambanan.
Fortsetzung folgt...


                                           die atemberaubende Tempelanlage Borobudur


Wir wollten euch nicht zu sehr mit Infos ueber den Borobudur langweilen... Wer sich dafuer interessiert, der kann sich aber gerne ein bisschen auf wiki schlau machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Borobudur
oder uns fragen, wenn wir wieder daheim sind...  ;)